Umgang mit Aphasie

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Umgang mit Aphasie

Was ist eine Aphasie?

Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Hirnschädigung (meist ein Schlaganfall, Kopfverletzungen durch einen Unfall, einen Tumor oder durch einen entzündlichen Gehirnprozess) auftreten kann. Durch die Aphasie sind alle sprachlichen Fähigkeiten betroffen. D.h. sowohl das Sprechen an sich, als auch das Verstehen, Lesen und Schreiben. 

Ein häufiges Begleitsymptom einer Aphasie ist eine eingeschränkte Aufmerksamkeit des Patienten. Das bedeutet, dass sich die Patienten nur noch auf eine Sache konzentrieren können. Mehrere Dinge gleichzeitig führen leicht zur Überforderung. Auch die durch die Gehirnschädigung beeinträchtigte Motorik (Lähmungen und Störungen der vegetativen Funktionen) belastet den Patienten zusätzlich.

Wichtig für Angehörige und Pflegende: Die Kommunikation mit einem aphasischen Patienten erfordert Zeit, Geduld und viel Einfühlungsvermögen! Jedoch gibt es einige Möglichkeiten, das gegenseitige Verstehen zu erleichtern und den Betroffenen sprachlich zu unterstützen.

Unterstützende Maßnahmen

Durch die eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit profitieren Aphasiker von einer ruhigen Gesprächsatmosphäre.

      • ● Schalten Sie ablenkende Geräuschquellen wie Radio und TV aus.
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      • ● Eventuell Türen und Fenster zur Lautstärkereduzierung von Umgebungsgeräuschen schließen.
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      • ● Sprechen Sie immer nacheinander, nie gleichzeitig!
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Aphasiker brauchen mehr Zeit zum Verstehen und Sprechen. 

      • ● Nehmen Sie sich grundsätzlich Zeit für das Gespräch.
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      • ● Geben Sie ihm die Zeit zum Ausreden, die der Patient benötigt.
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      • ● Zeigen Sie Interesse am Patienten und am Gesprächsinhalt.
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      • ● Halten Sie Blickkontakt.
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      • ● Fallen Sie dem Aphasiker nicht ins Wort und beenden keine Sätze für ihn!
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      • ● Bilden Sie einfache, prägnante Sätze.
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      • ● Sprechen Sie langsam und deutlich, aber nicht abgehackt.
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      • ● Betonen Sie die Worte, die für den Inhalt des Gesagten wichtig sind.
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      • ● Unterstützen Sie mit adäquater Gestik und Mimik das, was Sie sagen wollen.
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      • ● Sprechen Sie in normaler Lautstärke, Aphasiker sind in der Regel nicht schwerhörig.
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Grundsätzliche Verhaltenstipps zur Kommunikation und den Umgang mit Aphasikern:

      • ● Setzen sie den Aphasiker nicht unter Druck.
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      • ● Achten Sie auf Körpersignale (z. B. Stirnrunzeln).
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      • ● Bei schweren Störungen: Fragen stellen, die mit ja oder nein zu beantworten sind!
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      • ● Sprechen Sie nie „über den Kopf“ des Aphasikers hinweg, auch wenn er Sprachverständnisprobleme hat.
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      • ● Das richtige Sprechen sollte nicht immer im Vordergrund stehen. D.h. nicht auf die korrekte Aussprache bestehen! Solange der Inhalt verständlich vermittelt wurde, bleiben sprachliche Fehler unberücksichtigt und sollten nicht ständig korrigiert werden.
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      • ● Geben Sie dem Patienten Rückmeldung von dem, was sie verstanden haben.
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      • ● Nutzen sie die Hilfe des korrektiven Feedbacks.
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      • ● Wechseln Sie nicht zu schnell das Thema.
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      • ● Den Aphasiker oft zum Sprechen anregen/animieren.
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      • ● Nehmen Sie dem Aphasiker nicht alle Aufgaben zu Hause ab. Achten Sie von Anfang an auf Selbständigkeit.
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      • ● Hilfestellungen nur dann einsetzen, wenn der Aphasiker Sie auch wirklich braucht!
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